29. September 2010


irritationen

wie ein blatt auf den lüften
zu boden kreiselt -
leises bewegen, das nicht weiß
was es bewegt

wie auf einmal ein vogelherz da ist
wo das blatt war
zu pochen beginnt, unbekannt, wie
stehen bleibt -

ob es einen zusammenhang gibt
wessen wir eigentlich rechnung tragen



23. September 2010


september

so schwebt die waage -
dann geht die sonne unter
und der mond geht auf



20. September 2010


warum

der üppigkeit
entsagt sein
ist da ein raum
den zu erfüllen
ich suche
in allen fremd, stimme
vom norden her
du gabst
und doch leuchten
noch im traum
die scherben
in den farben der sonne



15. September 2010


gelöscht

weiß. augenweiß. und das darunter, darüber.
die zeichen, wer wollte sagen, daß sie nichts sind?
illusion. optische täuschung. sie sind alle benannt.

gott ließ mich zu. da hatte die zeit einen anderen namen. ungetrennt.
wie schwer ich wurde. unmöglich, mich aus meiner dimension
in eine dritte zu erheben.
vollkommen offen und blind. auf der schwelle. auf.

da sind nur die spuren im lehm, das sehen der blindheit.
wohin wir auch kommen, verwandeln wir.
die brennende bewegung, die verzehrung, die durch jeden geht.
hinterlassen wird.
sollst in meinem leben sein, meinem geisterleben, mein geisterleben.



10. September 2010


erfunden

geboren das wort
muß die welt erkunden

zu mir kommt es nur
um gleich wieder zu gehn

mit einem klaps
und mit meinem segen

bist du erwachsen
auf wiedersehn

schick ich es weiter
geb es verloren

frei ungebunden
soll es dich finden



2. September 2010


tumult

die sterne
in ihren abstrakten weiten –

ich mache ein floß
aus papier mit ihnen drauf
setz es aus
denn es ist ja verloren

ins einssein
zu zerfallen

versucht
am nächsten ufer zu landen
wo das ungereimte vergeht

und alles geschieht wie nebenbei
im harren